
Swamp Blues trifft auf No-Wave
J.D. Hangover ist die emotionale Kollision von sumpfigem, ursprünglichem Blues und der ungeschliffenen Rauheit des New Yorker No-Wave-Undergrounds. Das Duo – Stiv Cantarelli und Roberto Villa – formte sich aus den kreativen Nachbeben nach dem von Kritikern gefeierten Banks Of The Lea von Stiv Cantarelli & The Silent Strangers. Beide Musiker gingen zunächst eigene Wege, getrieben von der Suche nach neuen Klangformen, fanden aber über ihre gemeinsame Leidenschaft für ehrlichen, analogen Sound wieder zusammen.
Während Roberto Villa in seiner italienischen Heimat mit L’Amor Mio Non Muore ein vollständig analoges Aufnahmestudio aufbaute, zog sich Stiv Cantarelli mit einer alten Roland TR-77 Drum Machine von 1972 und einem 4-Spur-Kassettenrekorder zurück. Dort, begleitet von den Geistern von Alan Vega und Lightnin’ Hopkins, nahm etwas Ursprüngliches und Intensives Gestalt an – der unverkennbare Sound von J.D. Hangover: roh, direkt und emotional entblößt.
Mit ihrer Mischung aus Blues, No Wave, Garage Rock und einem Hauch von Punk-Attitüde erschafft J.D. Hangover eine Musik, die sich jeder Kategorisierung entzieht – aber mitten ins Herz trifft.

Der Sound von J.D. Hangover bewegt sich zwischen tiefem, schwülem Blues, rohem Industrial Noise und der atonalen Rebellion des No Wave. Dabei beschwört das Duo geisterhafte Americana-Visionen herauf – flackernd im Licht einer einsamen Straßenlaterne. Ihre Musik ist dreckig, hypnotisch und unbestreitbar lebendig.
Nach einer Reihe schweißtreibender Live-Auftritte in ganz Europa und Großbritannien – gemeinsam mit genreübergreifenden Künstlern wie Boss Hog, The Scientists, Public Image Ltd. (PIL) und Alejandro Escovedo – begaben sich Stiv Cantarelli und Roberto Villa ins Studio mit einer klaren Mission: Blitze einzufangen.
Mit heulendem Feedback, rauen Lo-Fi-Texturen und einem unerbittlichen Puls erschaffen J.D. Hangover keine gewöhnlichen Songs – sie beschwören sie. Das Ergebnis ist der Soundtrack des Runterkommens, des nächtlichen Zusammenbruchs, des letzten Drinks in einer flackernden Spelunke – roh, echt und voller elektrischer Dunkelheit.
Diskographie
J.D. Hangover
Hound Gawd! Records
„Wir wollten die Atmosphäre eines Raumes nachempfinden – surrende Geräte, glühende Röhren, alles live“, beschreibt die Band ihre Herangehensweise. „Ein RCA-Mikrofon aus den 50er-Jahren wurde mitten ins Geschehen gestellt, und wir haben den Hall, das Knistern der Stühle, wackelnde Füße und das Verstärkergeräusch eingefangen. Danach ging alles durch Feedback, Fuzz-Orgel und Tape-Delays – und als wir es abspielten, wussten wir: Wir hatten es geschafft.“
Der Opener «Barrellhouse Queen» beginnt mit einem hypnotischen Schlagzeugmuster wie ein Metronom, während eine verzerrte Slide-Gitarre ruft und halllastiger Gesang antwortet. Stück für Stück steigert sich der Track, bis am Ende die eigentliche Überraschung wartet: ein raues Bar-Piano, unterstützt von Gitarrenfeedback und Raumhall. Dies ist kein typisches Blues-Rock-Projekt – hier trifft rohe Energie auf experimentelle Klangwelten.
«Mr. Williamson» hingegen spielt mit einem traditionelleren Blues-Vibe, verfeinert durch coole Orgelklänge zum Schluss. Textlich erzählt die EP Geschichten von Trinken, Slums und nächtlicher Ausschweifung – rohe Momentaufnahmen urbaner Welten.
Die selbstbetitelte EP von J.D. Hangover enthält sechs Songs, die zwischen tiefem Blues, Dissonanz, Lärm und der atonalen Intensität der New Yorker No-Wave-Szene pendeln. Das Ergebnis ist ein analoger, lebendiger Sound, der zugleich hypnotisch, schmutzig und absolut einzigartig ist.
TRACKLIST
1. Barrellhouse Queen
2. Headspinner Blues
3. Mr. Williamson
4. Broken Bones Blues
5. Problem Child
6. Down At The Public House

https://open.spotify.com/intl-de/artist/3QtCibkRT1tJWToPywOoxK?si=ztCTUilFTSyFisfw28RlOg |



